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338 Route 13.BÊTÎN. Chazne im Wâdi Hârit; von hier in 1 St. die Dorfruine Abu Seba und in
30 Min. Dêr Diwân.

In der Nähe von Dêr Diwân ist die Stadt ʿAi zu suchen. Van
de Velde
findet dieselbe in Tell el-Hadjar (die Steinhügel), einer
sonst unbedeutenden Ruine 20 Min. NW. von Dêr Diwân. Robinson
und Guérin vermuthen, dass diese Stadt südl. von Dêr Diwân in
den heutigen Gärten dieses Dorfes bei Kudêra lag. Auf einer weiten
Plattform, die in der Mitte zwischen zwei Thälchen (O. und W.)
liegt, finden sich vier in den Felsen gehauene Wasserreservoirs; das
grösste (N.) derselben ist 33m lang, 9,7m breit; sie sind theilweise
trefflich gemauert, und Stufen führen hinunter. In der Nähe liegen
Felsenhöhlen, theilweise offen, mit Auflegegräbern im Innern
(S. 122). Die Gartenmauern sind zum Theil mit altem Material
gebaut und in den Gärten findet sich eine grosse Anzahl alter
Cisternen; allerorts liegen Mosaikwürfel umher.

Historisches. ʿAi wird I Mos. 12, 8 genannt als östlich von Bethel
gelegen; Abraham zeltete zwischen diesen beiden Orten. Später war ʿAi
kanaʿanitische Königsstadt. Josua (Cap. 7 ff.) schickte von Jericho aus
eine Abtheilung von 3000 Mann, um ʿAi zu erobern; diese wurden ge-
schlagen
. Josua eroberte die Stadt, indem er deren Vertheidigern einen
Hinterhalt legte; den König liess er hängen, die Stadt zerstören. Die
Stadt wird dennoch später wieder genannt; Jes. 10, 28 nennt sie ʿAjja;
nach dem Exil wohnten wieder Benjaminiten daselbst.

Von Dêr Diwân erreicht man in 20 Min. durch einen Hohlweg
den Gipfel von Tell el-Hadjar; dann reitet man auf der schönen
Hochebene weiter. Von hier aus sieht man im NO. den Hügel
Rimmon, heute Rammûn; hier fanden die Reste des Stammes Ben-
jamin
nach der Niederlage bei Gibeʿa Zuflucht (Richter 20, 45 ff.).
Hierauf zeigen sich die Ruinen von Burdj Bêtin am Wege; man
erblickt jenseit eines fruchtbaren Thales das Dorf Bêtin und er-
reicht
dasselbe in 20 Min.

Historisches. Bêtîn ist identisch mit dem alten Bethel. Ursprüng-
lich
hiess der Ort Lus und war Sitz eines kanaʿanitischen Königs (Josua
12, 16; Richter 1, 23, 26). Der Name wurde aber wohl dadurch, dass
ein Gotteshaus (dies ist die Bedeutung des Namens) dort errichtet
wurde, verdrängt; die Heiligkeit der Stätte wurde in die Zeit der
Patriarchen zurückverlegt (I Mos. 13, 3). Josua theilte die Stadt dem
Stamm Benjamin als Grenzstadt gegen Ephraim zu (Jos. 18, 13. 22);
aber die Ephraimiten besassen sie nie ganz (Richter 1, 22 ff.). In Bethel
war während der Richterzeit eine bâmâ (Altar) Jahve’s, die Stifts-
hütte
stand eine Zeit lang hier (Richter 20, 26 ff.). Samuel hielt in
Bethel von Zeit zu Zeit Gericht (I Sam. 7, 16). Bethel fiel dem nördlichen
Reiche zu und wurde Sitz des von Jerobeam eingeführten Bilderdienstes
(I Kön. 12, 32) und der damit verbundenen Festlichkeiten; Abia eroberte
Bethel vorübergehend für Juda zurück (II Chron. 13, 19); Josia von Juda
zerstörte den Götzenaltar ausserhalb seines Reiches (II Chron. 34, 6),
auch im Gebiet von Ephraim. Nach dem Exil wurde Bethel wieder von
Benjaminiten bewohnt und zur Zeit der Maccabaeer von dem Syrer
Bacchides befestigt. Vespasian nahm es ein.

Bêtîn liegt auf einem Hügel und besteht aus einer Reihe
elender Hütten mit circa 400 Einwohnern. Unter den Steinen, aus
welchen die Häuser gebaut sind, bemerkt man antikes Material.
Im NW. auf dem höchsten Punkte des Dorfs liegen die Ruinen
eines Thurmes, dessen Grundmauern alt sind; etwas unterhalb